Marco Polo – G.U.R.U. (feat. Talib Kweli & DJ Premier) – Beat des Monats – November 2013

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Der kanadische Produzent Marco Polo (https://www.facebook.com/MarcoPoloBeatsPA) ist für die U.S. Hip-Hop Szene schon lange kein Insidertipp mehr. Auf seiner aktuellen LP „PA2: The Director’s Cut“ sind wieder zahlreiche bekannte Rap Künstler mit an Bord. Inhaltlich und musikalisch sticht die Single „G.U.R.U.“ mit Talib Kweli und DJ Premier besonders heraus. Der Song ist dem vor 3 Jahren verstorbenen Rapper Guru gewidmet. Guru und Premier bildeten viele Jahre das Rap Duo Gang Starr und prägten die amerikanische Hip-Hop Szene enorm. Sie reduzierten Ihre Rap-Songs auf das Wesentliche, eingängliche Sample-Beats und deepe Lyrics. Guru hat trauriger Weise am 19. April 2010 in New York den Kampf gegen seine Krebserkrankung verloren. Dank seinem musikalischen Erbe und der aktuellen Widmung von Marco Polo bleibt er unvergessen!

Der Beat des Monats – November 2013 geht an Marco Polo, DJ Premier und Talib Kweli für Ihren gemeinsamen Song „G.U.R.U.“

Als ich den vollen Namen des Songs zum ersten Mal gelesen habe, war ich etwas verwirrt. Warum ist DJ Premier als Feature Gast auf der neuen Platte von Marco Polo? Marco Polo, dessen Beats selbst stark von Beat-Produzenten wie DJ Premier und Pete Rock beeinflusst wurden. Als ich den Song bis zum Schluss gehört habe, wusste ich warum. DJ Premier liefert am Songende die passenden Cutz mit unvergesslichen Vocal-Lines von Guru. Hätte mir jemand diesen Beat als neues Werk von DJ Premier verkauft, hätte ich es ohne Zweifel geglaubt.

Doch was macht diesen Marco Polo Beat im Style von DJ Premier und Pete Rock so legendär?

Im Netz findet man hunderte Beat-Produzenten, die mit Ihrer MPC samplen und Boom Bap Beats releasen. Doch richtig Samplen ist Kunst, die Kunst aus vielen kurzen Soundstücken eine neue, unvergessliche Melodie zu kreieren. Hört man sich den Beat von G.U.R.U. genau an, erkennt man wie viel Detail-Verliebtheit Marco Polo in die Auswahl der richtigen Samples gesteckt hat. Z. Bsp. bei den Streicher in der Hook, bei den hellen Glocken im Hintergrund oder bei den rhythmischen Elemente im 3. und 4. Takt. Mich würde es nicht wundern, wenn DJ Premier das ein oder andere Sample zum Beat von Marco Polo beigesteuert hat. Um den Beat frequenztechnisch nicht zu überladen, hat Marco Polo bei allen Samples typischerweise ein Low-Cut-Filter per EQ angewendet. So kommen sich die tiefen Frequenzen der Samples nicht mit der eigentlichen Bass-Line und den Tief-Mitten der Vocals in die Quere. Eine genaue Beschreibung dieser Technik findet Ihr in meinem Blog-Artikel über das Mixing von Kick und Bass, siehe: https://www.beatbruecke.de/mixing-kick-bass/

Besonders das Zusammenspiel zwischen Samples und Bassline beeindruckt mich immer wieder bei den Beats von Marco Polo und DJ Premier. Der Groove der Bassline wird durch das Hinzufügen einer Open-Hihat direkt nach der halligen Snare zusätzlich gesteigert, dadurch entsteht eine Art von schleppendem Laidback-Effekt.Das Resultat von Marco Polo ist einer der schönsten Widmungen für Guru. Rest in Peace!

„It’s the gifted, his presence was so influential! Unlimited, that was his reach and his potential. Rhymnes gonna keep you alive, you live through, universal! Love and respect go out to Guru!”